Öffentliches Symposium

China erlebt parallel zu seinem dynamischen gesellschaftlichen Wandel einen massiven Anstieg psychischer und psychosomatischer Störungen. Ziel der geplanten deutschlandweiten Fach-Alumniarbeit ist daher der gezielte Auf- und Ausbau eines deutsch-chinesischen Netzwerks und die Stärkung der China-Kompetenz auf dem Gebiet der Psychosomatischen Medizin und Psychotherapie in Klinik, Lehre, Forschung und Gesundheitswesen. Die Einbindung von deutschen Ärzten und Psychologen in die Entwicklung von deutsch-chinesischen Forschungsprojekten, die Entwicklung neuer Berufsfelder in China und der Aufbau von Strukturen im chinesischen Gesundheitswesen (Umsetzung des Mental Health Law) wird durch das Alumni-Netzwerk unterstützt.

Am 6. November 2018 veranstaltete das Deutsch-Chinesische Alumni-Netzwerk für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie für deutsche und chinesische Experten aus dem Bereich der Psychosomatik und Psychotherapie ein öffentliches Symposium zum Thema „Interkulturelle Kompetenz in Psychosomatischer Medizin und Psychotherapie“. Die 25 interessierten deutschen und chinesischen Gäste fanden sich in der Psychosomatischen Klinik der Universität Heidelberg ein, die als älteste Klinik des Fachbereichs Psychosomatik in ganz Deutschland bereits seit 1950 besteht. Zudem verbindet die Universität Heidelberg eine lange gemeinsame Geschichte von Studierenden- und Promovierenden-Austauschprogrammen mit verschiedenen chinesischen Universitäten.

Die Referenten gaben Einblicke in die aktuellen wissenschaftlichen Entwicklungen der Psychosomatischen Medizin in Deutschland (Prof. Dr. Timo Storck, Psychologische Hochschule Berlin und Dr. Wolfgang Merkle, Hospital zum Heiligen Geist, Frankfurt), die transkulturelle Implementation der Deutschen Psychosomatik in China (Prof. Dr. Xudong Zhao, Tongji Universität, Shanghai) sowie die interkulturelle Kommunikation zwischen Deutschen und Chinesen (Dr. Dietlind Wünsche, Dezernat Internationale Beziehungen, Uni Heidelberg).

Interner Workshop

Vom 5. bis 9. November 2018 veranstaltete das „Deutsch-Chinesische Alumninetzwerk in Psychosomatischer Medizin und Psychotherapie“ unter der Projektleitung von PD. Dr. med. Jonas Tesarz, Prof. Dr. med. Wolfgang Eich (beide Uniklinik Heidelberg) und Prof. Dr. med. Kurt Fritzsche (Uniklinik Freiburg) seine zweite Ausbildungswoche. Nachdem im Mai bereits ein Workshop zum Thema Angststörungen an der Tongji-Universität in Shanghai stattgefunden hatte, war diese Veranstaltung zum Thema Somatoforme Störungen und Schmerz bereits die zweite Veranstaltung im Ausbildungsplan des auf drei Jahre laufenden BMBF-geförderten Projekts.

In diesem Rahmen werden chinesische Experten aus Psychiatrie und Psychologie gezielt innerhalb der Psychosomatischen Medizin und Psychotherapie sowie Forschungsmethoden ausgebildet, um zukünftig auf Führungspositionen in Psychosomatischen Abteilungen an Universitätskliniken in China vorbereitet zu sein. Es fanden sich auch Frau Prof. Dr. med. Jing Wei (Professorin für klinische Psychiatrie und Neurologie, Leiterin des Department of Psychological Medicine am Peking Union Medical College Hospital und Vize-Präsidentin der Chinese Psychiatrist Association) und Herr Prof. Dr. med. Xudong Zhao (Tongji-Universität Shanghai, ärztlicher Leiter des Pudong Mental Health Centers und des Department of Psychosomatic Medicine am Shanghai East Hospital der Tongji Universität) in Heidelberg ein, um die weitere Projektlaufzeit gemeinsam mit den deutschen Partnern zu planen.

Neben den fachlichen Themen bot die Veranstaltung die Gelegenheit, sich über die aktuelle gesellschaftliche Entwicklung und deren Einfluss auf die seelische Gesundheit auszutauschen.

Wer sich für die Deutsch-Chinesische Zusammenarbeit in der Psychosomatischen Medizin interessiert, kann sich gerne in diesem Netzwerk anmelden. Bei zukünftigen Veranstaltungen erhält man somit eine frühzeitige Einladung. Bitte melden Sie sich unter: Jie.Hickmed.uni-heidelberg.de.